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4 EHEMALIGE HAUPTSTÄDTE JAPANS. ENTDECKE HISTORISCHE HAUPTQUARTIERE DER KAISER

Bevor der zur Macht zurückkehrende Kaiser Tokio zur neuen Hauptstadt Japans erklärte, wurde diese Funktion von vielen japanischen Städten und Gemeinden ausgeübt. Einige Quellen besagen, dass die Hauptstadt je nach dem Kaiser gewechselt wurde. Es gibt jedoch vier große kaiserliche Hauptquartiere, die weithin als die historische Hauptstädte Japans bekannt sind.

Historische Hauptstädte und ehemaliger Name von Japan

Wenn man sich die Geschichte Japans und – wie Japan früher genannt wurde – Yamato anschaut, ist es sehr leicht, sich in der komplizierten Liste seiner legendären und offiziellen Hauptstädte zu verlieren. Als Haputstads galt nämlich der gegenwärtige, ständige Sitz des Herrschers, und die japanischen Kaiser zogen gerne von Ort zu Ort um. In der Regel bewegten sie sich jedoch innerhalb bestimmter Regionen, so dass es sich in der Geschichte des Landes 4 Perioden der ehemaligen Hauptstädte unterscheiden lassen.

Heijō-_kyō – Japanische Hauptstadt der Nara-Zeit

Obwohl einige Jahrzehnte zuvor der erste ständige Sitz der japanischen Herrscher – Fujiwara-kyō (藤原京) – in Yamato errichtet wurde, gilt Heijō-kyō (平城京) als die erste historische Hauptstadt Japans. Die “Hauptstadt des Friedens” – denn so sollte der japanische Name übersetzt werden – diente in den Jahren 710-740 und 745-784 als offizieller Sitz des Kaisers. Nara wurde nach dem Vorbild der chinesischen Metropole Chang’an erbaut, die für die Einwohner des damaligen Japans mehr oder weniger dasselbe war, was New York für uns heutzutage ist. Die Stadt wurde auf der Grundlage eines regelmäßigen Netzes von Straßen konzipiert, die sich im rechten Winkel schneiden. Im Gegensatz zu den chinesischen Mustern wurde jedoch die ideale rechteckige Form zugunsten der Schaffung eines zusätzlichen, externen Stadtteils aufgegeben. Der chinesische Einfluss auf die Form der ersten japanischen Hauptstadt beschränkte sich jedoch nicht auf die räumliche Architektur. Zusammen mit den städtebaulichen Trends kamen auch die für das Reich der Mitte charakteristischen Werte und Ideen nach Japan. Chinesische buddhistische Mönche fingen an, nach Nara zu kommen und ließen sich gerne in der Gegend nieder. Die monastischen Zentren, die in immer größerem Ausmaß errichtet wurden, waren beunruhigten den japanischen Kaiser, der 784 aus Furcht vor politischen Eingriffen des Geistlichen beschloss, den Sitz des Reiches zu verlegen. Durch den Verlust des Status einer Hauptstadt konnte Nara jedoch militärische Angriffe vermeiden und somit alle architektonischen Perlen – einschließlich des Todaiji-Tempels mit dem berühmten Pavillon des Großen Buddha – behalten. Bis zum heutigen Tag hat die Stadt immer noch eine einzigartige Atmosphäre, die von Sikahirschen, den gehörnten Gesandten Takemikazuchis, dem Donnergott und der Schwerter, streng bewacht wird. Alle, die den alten Geist Japans suchen, sollten sich hierher begeben.

Kuni-kyō – vierjähriger Sitz der japanischen Kaiser

Die nächste Hauptstadt übte offizielle Verwaltungsfunktionen nur 4 Jahre lang aus (zwischen 740 und 744) und ihr Bau wurde nie abgeschlossen. Kaiser Shōmu verließ Nara 740 wegen der Rebellion von Fujiwara no Hirotsugu im Jahr 740. Nach der Niederlage beschloss er, in die ehemalige Hauptstadt zurückzukehren, aber auf Anregung von Tachiban no Moroe – einem Aristokraten und damaligen Minister der sogenannten rechten Seite – beschloss er, sich in Kuni- kyō (恭仁京) niederzulassen. Bevor der Kaiser nach Nara zurückkehrte, blieb er einige Zeit in Naniwa und Shigaraki. Schließlich forderte 745 die Öffentlichkeit den Kaiser auf, Heijō-kyō wieder zur offiziellen Hauptstadt Japans zu machen. Obwohl der Bau von Kuni-kyō unwiederbringlich unterbrochen wurde, lassen die bisher durchgeführten archäologischen Arbeiten eine deutliche Ähnlichkeit des Stadtplans mit den für chinesische Metropolen charakteristischen Mustern erkennen.

Nagaoka-kyō

Der wachsende Einfluss der buddhistischen Klöster, die rund um die Stadt Nara gebaut wurden, ist nur einer der möglichen Gründe für die Entscheidung des Reiches über die Verlegung der japanischen Hauptstadt. Diese Wahl könnte auch durch die Stationierung der ehemaligen Linie der kaiserlichen Familie in der Nähe von Heijō-kyō (平城京) beeinflusst worden sein, die zu Konkurrenten des damaligen Kaisers Kammu wurde. Der neue Standort sollte eine bessere Kommunikation zwischen der Hauptstadt und dem Rest des Landes gewährleisten, dank des sich in der Nähe befindenden Flusses Yodo, der im Hafen von Naniwa endet.

Der Bau von Nagaoka-kyō (長岡京) begann kurz nach der Entscheidung über das Verlassen von Nara, und bereits anderthalb Jahre später erklärte Kammu, dass die Stadt bereit sei, die neue Funktion zu übernehmen. Der Bau wurde jedoch – wie im Fall von Kuni-kyō (恭仁京) – nie vollständig abgeschlossen, und der Kaiser beschloss, die Hauptstadt 10 Jahre nach dem Umzug wieder zu verlegen. Der Grund dafür war vermutlich die Angst vor Rache des Geistes des Prinzen Sawara, Kammus Bruder, der wegen seiner Verstrickung in den Tod des Erbauers von Nagaoka-kyō verbannt wurde. Diese Entscheidung könnte jedoch auch mit der spezifischen Lage der Stadt zusammenhängen, die ihre Entwicklung beschränkte und die Stadt potenziellen Überschwemmungen aussetzte. Nagaoka-kyō verlor offiziell seinen Status der japanischen Hauptstadt im Jahr 794.

Kyoto – die letzte ehemalige Hauptstadt Japans

Heian-kyō (平安京), wörtlich “Kaiserliche Residenzstadt des Friedens und der Ruhe”, hat sich in der Tat als ein friedliches Asyl für die japanischen Regierenden erwiesen, wo sie -nach mehreren Umzügen – für die nächsten 1000 Jahre einen festen Sitz gefunden haben. Mit der Zeit hat sich der Name der Hauptstadt geändert und zwar einfach zu “Hauptstadt” – Kyoto (京都市). Die Stadt wurde, wie andere japanische Hauptstädte auch, nach dem Vorbild des chinesischen Chang’an entworfen. Durch die rasche Entwicklung hatte die Metropole bereits im 12. Jahrhundert fast eine halbe Million Einwohner. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte Kyoto seine Höhen und Tiefen, blühte auf und litt unter Kriegszerstörungen. Zu den beliebtesten Überresten des einstigen Glanzes der berühmtesten japanischen Hauptstadt, Kinkaku-ji (金閣寺) und Ginkaku-ji (銀閣寺), gehören der Goldene und Silberne Pavillon, der Kaiserhof sowie die legendären Vergnügungsviertel Gion und Ponto-chō, die eine besondere Aufmerksamkeit verdienen. Dort konnte man damals schöne japanische Geishas treffen, die heute nur noch in den exklusivsten Räumlichkeiten zu finden sind, die für die große Mehrheit von normalen Menschen geschlossen sind. Kyoto diente während des gesamten Shogunats bis zur Wiederherstellung der kaiserlichen Regierung im Jahr 1868 als japanische Hauptstadt, als Tokio als neue Hauptstadt erklärt wurde.

Jede der historischen Hauptstädte Japans stellt eine separate komplizierte Geschichte von Kaiserfamilien und politischen Arrangements dar. Jede von ihnen ist jedoch ein einzigartiger Ort auf der Karte des Landes der Kirschblüte, die bei der Planung der Reisen nach Japan zu beachten sind.

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